Philosophie Lexikon der Argumente

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Öffentliche Meinung: Die öffentliche Meinung ist die Einstellung und der Glaube einer Bevölkerung zu einem bestimmten Thema. Sie ist ein komplexes und dynamisches Phänomen, das von sozialer Klasse, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter, Bildung und politischen Überzeugungen beeinflusst wird. Siehe auch Öffentlichkeit, Politik, Gesellschaft, Gemeinschaft, soziale Medien, Ideologie, Medien, Bildung, Falschinformation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Niklas Luhmann über Öffentliche Meinung – Lexikon der Argumente

Habermas IV 508
Öffentliche Meinung/Luhmann/Habermas: die beiden gleichzeitig vorhandenen Imperative des Vertrauens privater Investoren und des Vertrauens der Massen in das politische System stoßen vor allem in der politischen Öffentlichkeit aufeinander.
Luhmann: Die „öffentliche Meinung“, die sich in der politischen Öffentlichkeit artikuliert, bedeutet aus der Perspektive der Lebenswelt etwas anderes als aus der Systemperspektive des Staatsapparates. (1)
Habermas IV 509
Habermas: so gilt einerseits die demoskopisch erfasste öffentliche Meinung oder der Wille von Wählern, Parteien und Verbänden als pluralistischer Ausdruck eines Allgemeininteresses, wobei der gesellschaftliche Konsens als erstes Glied in der Kette der politischen Willensbildung und als Grundlage der Legitimation betrachtet wird. Auf der anderen Seite gilt derselbe Konsens als Ergebnis der Legitimationsbeschaffung – er wird als das letzte Glied in der Kette der Produktion von Massenloyalität betrachtet, mit der sich das politische System ausstatte, uim sich von lebensweltlichen Restriktionen unabhängig zu machen. Diese beiden Linien der Interpretation werden einander fälschlich als normative und als empirische Ansätze gegenübergestellt; tatsächlich erfassen aber beide Auffassungen jeweils nur einen Aspekt der Massendemokratie. Die über Parteienkonkurrenz hergestellt Willensbildung ist nämlich Resultante aus beidem: dem Druck von kommunikativen Wert- und Normbildungsprozessen einerseits, und dem Stoß von Organisationsleistungen des politischen Systems andererseits.


1.N.Luhmann, Öffentliche Meinung, in: ders. Politische Planung, Opladen 1971, S. 9ff.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

AU I
N. Luhmann
Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992

Lu I
N. Luhmann
Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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